Landesliga 23/24

Königsspringer II - SK Marmstorf 2:6

Sonntag, den 04.02.2024
Spielort: Riekbornweg 5, 22457 Hamburg


 

Spielbericht

Am heutigen Sonntag trat unsere Erste auswärts bei der zweiten Mannschaft von Königsspringer an. Parallel spielte deren Erste vor Ort Oberliga gegen SKJE (3:5), sodass es für interessierte Zuschauer (oder gelangweilte Spieler) ordentlich Schach zu bestaunen gab.

Um ein Haar wären wir in Topbesetzung von 1 bis 8 angetreten, aber nachdem sich Mr. Corona kurzfristig bei Jeronimo einquartiert hatte, musste dann doch noch ein Ersatzspieler (und Mannschaftsführer) gefunden werden. Glücklicherweise fand sich mit KJ schnell jemand, der für beides einsprang.

Die erste Partie, die zu Ende ging, war die von Matze an Brett 6. In einem Alapin-Sizilianer provozierte ihn sein Gegner Baldur Schroeter (2008) mit einem frühen Sf3-h4 zu einer Gegenreaktion die ein schnelles …g5 beinhaltete. (Wie wir alle wissen, ein Zug den Matze häufig genug auch ohne jegliche Provokation spielt :-) )

Wir profitierten davon, dass sein Gegner nach anderthalb Stunden zu einem anderen Termin aufbrechen musste. Aber zu dem Zeitpunkt hatte Matze mit seinen Springern („nakamuramäßig“  wie er nach der Partie meinte) schon dermaßen den weißen Damenflügel abgeräumt, dass die weiße Resignation vielleicht etwas früh, aber durchaus angemessen war. 1:0

Als nächstes endete die Partie von KJ an Brett 8. KJ hatte eine ambitionierte Variante gegen den Alapin-Aufbau seines Gegners Mark Kipke (1581) gewählt. Nach der Partie zeigte uns KJ seine Dateien, die schön aufzeigen, wie die Kombination aus verschiedenen dynamischen Plänen (wie einer langen Rochade im sechsten Zug) schönes Gegenspiel für Schwarz versprechen.

Naja, in der Partie haperte es ein bisschen mit dem Detailwissen und nach nur einem natürlichen Entwicklungszug zu viel geriet er in ein paar taktische Problemchen, die ihm die Dame gegen zwei Leichtfiguren kostete. Dem Anschein nach hatte KJ noch ein bisschen Aktivität und bis zuletzt hoffte ich auf festungsartige Verteidigungsideen, aber sein (junger und deutlich unterbewerter) Gegner ließ nichts mehr zu und führte die Partie zum Sieg. 1:1

Als drittes endete meine (Kubi) eigene Partie an Brett 2.

Die Engine meckert über so manchen Zug, den ich und mein Gegner Christian Conrad (2082) in der Eröffnungsphase unserer Grünfeld-Slawisch-Partie gespielt haben, allerdings nichts, was man nicht als „künstlerische Freiheit“ durchgehen lassen könnte :-) Der kritische Moment in der Partie entstand, als sich mein Gegner mit seinem Pferd auf b7 verrannte. Der arme Gaul wurde zunehmend zu einem größeren taktischen Problemen und am Ende kostete eine verzweifelte Rettungsaktion nicht nur den Springer, sondern gleich die Dame. 2:1

Nachdem eine ganze Zeit lang nichts mehr passierte, endeten gleich vier Partien kurz hintereinander. (Da ich mich gerade beim Kaffeeklatsch verquatscht hatte, verpasste ich die genaue Reihenfolge.)

Jan Hendrik und sein Gegner Marcus Möhrmann (1990) diskutierten an Brett 4 munter die Frage, ob Schwarz in einer Abtauschstruktur aus dem Damengambit einfach mit …Se4, …f5, …g5 und …h5 den Weißen am Königsflügel überrennen kann. Zugegebenermaßen standen die weißen Figuren dermaßen weit entfernt vom Ort des Geschehens – als ich zuletzt reingeguckt hatte, standen die weißen Läufer auf b1 und b2, die Türme auf c1 und c2 -, dass es wohl kaum bessere Umstände für diesen aggressiven Plan hätte geben können. Irgendwann gelang Jan Hendrik der entscheidende Durchbruch und es stand 3:1.

Jonny spielte an 1 die Partie, bei der ich von Anfang an das beste Gefühl hatte. In einer Abtauschvariante der slawischen Verteidigung wählte sein Gegner Friedrich Wagner (2111) eine Variante, die ein paar Figuren vom Brett tauscht, aber dem Weißen zweifellos einen kleinen, aber bequemen Vorteil überlässt. Jonny spielte schnell und selbstbewusst und setzte seinen Gegner sowohl auf dem Brett als auch auf der Uhr unter Druck. Ständig drohten die weißen Figuren irgendwo im schwarzen Lager einzusteigen. Das kostete erst einen, später einen zweiten Bauern. Endspiele mit zwei Mehrbauern hat Jonny scheinbar genau studiert, denn er führte die Partie sicher zum vollen Punkt. 4:1

Die wildeste Partie des Tages spielte Michael an 5 gegen Marc Lohse (1913). Sein geschlossener Sizilianer nahm schnell Fahrt auf, wenngleich man als außenstehender Zuschauer durchaus Zweifel hatte, ob seine zwei(!) Qualitätsopfer plus unzählige Bauernopfer wirklich den Preis wert waren. „Respekt, dass du nicht aufgegeben hast“ war der ehrliche Kommentar von Matze beim anschließenden Essen beim Griechen.

Aber in eigener Zeitnot koordinierte Michael seine beiden Läufer, die beide keinen Gegenpart mehr hatten und als die Zeitkontrolle geschafft war, fand seinen Gegner keine bessere Fortsetzung als eine, die sofort ein Dauerschach zuließ. Ganz starker Save! 4,5-1,5

Kurz danach endete auch Jens‘ Partie. Er spielte an 7 sein Botwinnik-Englisch gegen seinen Gegner Claus Goetz. Für mich sehen Botwinnik-Englisch-Partien immer gleich aus, aber nachdem sein Gegner zu …f5 kam, hatte ich doch ein paar Zweifel, ob Jens eine gute Version des Ganzen erwischt hat. Aber er hielt den Königsflügel zusammen und als sich das Spiel dann Richtung Damenflügel verlagerte, sah die Welt schon wieder sonniger aus. Unterstützt von aktiven Figuren bildete Jens einen starken b-Freibauern, der am Ende das Rennen zur Grundreihe vor dem schwarzen d-Bauern gewann. 5,5-1,5

Zuletzt spielte noch Christoph an 3 gegen Jochen Cremer (2086). Wie man es von der längsten Partie des Tages erwartet, war es eine sehr zähe Angelegenheit. In einem weiteren Abtausch-Slawen wurde Christoph unternehmungslustig und legte mit g- und h-Bauer am Königsflügel los. Sein Gegner wiederum versuchte die entstehenden Felderschwächen für sich auszunutzen. Strategisch sicherlich eine sehr anspruchsvolle Partie, aber als sporadischer Kibitz (, der zum Zeitpunkt des Berichtschreibens noch nicht einmal die Partie in seiner Gänze gesehen hat,) fielen mir auch keine besonderen Highlights auf. Es tauschten sich nach und nach immer mehr Figuren, bis die Partie in einem Turmendspiel endete. Beide Seiten kämpften bis zum bitteren Ende, aber am Ende des Tages endete die Partie in dem erwarteten Unentschieden.

Mit diesem 6:2-Sieg liegen wir auf dem ungeteilten zweiten Platz und haben auch gleich was fürs Brettpunktkonto getan. In drei Wochen geht’s weiter gegen die vierte Mannschaft des HSK.

Kubi (04.02.24)




Ergebnis:


  SC Königsspringer II 2-6 SK Marmstorf
1 1 Wagner, Dr. Friedrich 2111 0:1 Carlstedt, Jonathan 2447 1
2 4 Conrad, Christian 2082 0:1 Kuberczyk, Christoph 2272 2
3 5 Cremer, Jochen 2086 ½:½ Rammé, Christoph 2108 4
4 6 Möhrmann, Marcus 1990 0:1 Müller, Jan Hendrik 2155 5
5 8 Lohse, Marc 1913 ½:½ Hohlbein, Michael 1971 6
6 12 Schroeter, Baldur 2008 0:1 Bach, Matthias 2189 7
7 15 Goetz, Dr. Claus 1902 0:1 Diekmann, Jens 2047 8
8 17 Kipke, Mark 1581 1:0 Herlan, Klaus-Jürgen 1990 12


 

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