Landesliga 22/23

SK Marmstorf - SC Diogenes II 4:4

Sonntag, den 27.11.2022
Spielort:  Schützenhaus Sinstorf, Beckedorfer Str. 1, 21077 Hamburg


 

Spielbericht:

Am zweiten Spieltag der Landesliga hatten wir die zweite Mannschaft von Diogenes zu Gast. Zwei Tage zuvor der Schreck: Unser Kapitän musste in Quarantäne und ein Ersatz war nicht in Sicht, somit mussten wir erneut zu siebt antreten und es entbrannten diverse Diskussionen darüber, welches Brett wir frei lassen würden.

Über Sinn und Unsinn einer solchen Diskussion könnte man hier trefflich weiter diskutieren, ebenso über die Tatsache, dass diese ohne Entscheidung abgebrochen wurde. Letztlich wurde alles Makulatur, da unsere Gegner ebenfalls nur sieben Kämpfer aufbieten konnten. Damit war klar, dass wir uns den kampflosen Punkt durch Freilassen des fünften Bretts abholen mussten, um einem 3,5:3,5-Unentschieden-Szenario mit null Mannschaftspunkten aus dem Weg zu gehen.

Eigentlich schade, dass die Regeln es nicht zulassen, dass man für die beiden abwesenden Spieler ein Remis vereinbart, sodass alle Anwesenden etwas zu tun haben. Aber wie der Schiedsrichter später erläuterte, gäbe das Probleme mit der ELO-Auswertung und Protestmöglichkeiten. Und so mussten zwei Spieler einsehen, dass sie sich umsonst auf den Weg ins Schützenhaus gemacht hatten, der an diesem Tag für einige umso beschwerlicher war wegen diverser Probleme mit Polizeieinsätzen auf S-Bahn-Strecken. Diese führten auch dazu, dass der Schiedsrichter verspätet eintraf. Auf sich allein gestellt, begannen die Mannschaften den Kampf und versprachen sich gegenseitig Fairness, was dann auch reibungslos umgesetzt wurde.

Beim Stand von 1:1 nach einer Stunde und mit inzwischen eingetroffenem Schiedsrichter konnte ich als Ersatzkapitän einen ersten Blick über die Bretter riskieren, und da sah es insgesamt gar nicht schlecht für uns aus. Kubi hatte sich das Läuferpaar geholt und konnte gegen einen isolierten Bauern spielen. Stephans Caro-Kann-Verteidigung war in eine französische Vorstoßvariante mit einem Tempo weniger übergegangen, das der Gegner für den Zug Sbd2 verwendet hatte. Dort stand der Springer jedoch schlecht und erlaubte es Stephan, den Bauern d4 zu erobern. Deniz besetzte das Zentrum und sein Gegner hatte mit einer unangenehmen Fesselung zu kämpfen. Friedrich hatte Raumvorteil im Zentrum, allerdings mit etwas Nachholbedarf hinsichtlich der Entwicklung am Königsflügel. Jens und ich hatten symmetrische Stellungen, allerdings sah seine (hervorgegangen aus Englisch) zugegebenermaßen gehaltvoller aus als meine, die sich aus einer Französisch-Abtauschvariante entwickelt hatte.

Dann wurde Jens überspielt und schließlich stellte er in schwieriger Lage eine Figur ein – damit 1:2.

Ich versuchte aus der Langeweile der Symmetrie auszubrechen, handelte mir damit aber eher Probleme ein und musste am Ende schon auf diverse Tricks vertrauen, um den ersatzlosen Verlust eines Bauern oder sonstige schlechte Endspiele zu vermeiden. Letztlich hielt das Remis – damit 1,5:2,5.

Kubi gewann einen Bauern und konsolidierte seine Stellung. Die Aktivität seiner Figuren nahm immer mehr zu und letztlich überschritt der Gegner in perspektivloser Stellung die Zeit – 2,5:2,5.

Auch Stephan konsolidierte seinen Mehrbauern, tauschte ins Endspiel ab und entmaterialisierte seinen Gegner – 3,5:2,5.

Bei Deniz war ein Schwerfigurenendspiel entstanden, in dem für die Zuschauer nicht ganz klar war, welcher König gefährdeter stand: der von Deniz, von dessen Bauernschutz nicht mehr viel übrig geblieben war, oder der des Gegners, der aufgrund seines intakten Bauernschutzes ständig mit Grundreihenmattmotiven rechnen musste. Während beide Seiten in dieser Konstellation ein paar schwache Bauern einsammelten, gelang es letztlich dem Gegner, Deniz‘ König ins Freie zu zerren, und die Fans waren erleichtert, dass dies letztlich nur in einem Dauerschach mündete – 4:3.

Damit lief noch die Partie von Friedrich. Der hatte im Mittelspiel lang rochiert. Das sah etwas gewagt aus, musste aber nicht unbedingt schlecht sein. Als jedoch die Mitte aufging, wurde es zunehmend ungemütlich und ein Bauer ging verloren, den der Gegner im Endspiel sicher verwertete – damit 4:4.

Letztlich können – und sollten! – wir uns bei unseren „Neuen“ und den starken Ersatzspielern bedanken, die heute mit 2,5 der 3 erspielten Brettpunkte den Mannschaftspunkt gesichert haben:

  • Unser neues erstes Brett zeigte eine souveräne Leistung. Kubis erster Sieg für Marmstorf, herzlichen Glückwunsch! Ich hoffe – und bin mir sicher –, dass noch viele weitere folgen werden.

  • Deniz stellte in seinem ersten Kampf für die erste Mannschaft mit dem zwischenzeitlichen 4:3 den Mannschaftspunkt sicher und spielte in seinem jungen Alter dabei die zweitlängste Partie des Tages. Schönes Ding!

  • Stephan überspielte seinen Gegner mustergültig und ließ nie einen Zweifel an seinem Sieg aufkommen. Ganz der Routinier seit 1982 – vielen Dank!

Ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass wir nach zwei Spieltagen immer noch kein Remis am ersten Brett gesehen haben. Daran muss man sich erst mal gewöhnen. Eingefleischte Marmstorf-Kenner mögen sich die Frage stellen, wie oft das in diesem Jahrhundert bisher vorgekommen ist.

(CR/03.12.) 

 

 


Ergebnis:


  SK Marmstorf 4-4 SC Diogenes 2
1 1 Kuberczyk, Christoph 2292 1:0 Rieling, Thomas 2068 3
2 3 Müller, Jan Hendrik 2124 +:- Bartels, Holger 2027 4
3 4 Rammè, Christoph 2121 ½:½ Hohlfeld, Wolfgang 2042 5
4 5 Diekmann, Jens 2064 0:1 Hein, Ralf 2038 6
5 6 Müller, Tobias 2111 -:+ Buchholz, Robert 2000 8
6 7 König, Friedrich Theodor 1917 0:1 Johanssen, Torsten 1877 11
7 16 Barz, Stephan ohne 1:0 Dalipovic, Jasmin ohne 13
8 17 Bezgin, Denis 1113 ½:½ Zehic, Emir 1740 14


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