Spielbericht:
Zunächst einmal ist es unbedingt erwähnenswert, dass wir
zu diesem Mannschaftskampf auch durchaus zu zehnt antreten hätten
können!!! Sicherlich hätten wir dann den Kampf auch mit 5:5
noch Unentschieden gestalten können, aber darüber zu spekulieren
ist dann wohl doch nicht zielführend.
Jedenfalls hat uns Torben vor Ort unterstützt. Er ist grade
in diesen Tagen in Hamburg und hätte wohl auch gerne gespielt,
aber durch Susannes frühzeitige Zusage waren wir bereits komplett.
Füür die Unterstützung vor Ort großen Dank an Torben! Und auch
Dank an Rolf Klawitter, der sich telefonisch noch angeboten
hat mitzuspielen. Auch er ist derzeit in Hamburg und wäre eingesprungen,
wenn noch jemand gefehlt hätte. Es ist schon beeindruckend,
dass ausgerechnet diejenigen, die beruflich bedingt weit weg
sind, in ihrer "Freizeit" sich zum Spielen freiwillig
anbieten. Das sollte echt Schule machen, auch wenn es dieses
Mal nicht mit einem Einsatz im Team belohnt wurde.
Nach einer Stunde führten wir überraschend mit 1:0. Überraschend
sowohl für uns als auch für den Gastgeber, der einen kampflosen
Punkt nicht eingeplant hatte. Uns (und wohl besonders Uwe) war
es recht. Und erstmals führten wir in einem Kampf in dieser
Saison mit 1:0!
Kurz darauf bekam ich ein Remisangebot. Ebenfalls überraschend,
denn zum einen stand ich eher schlechter, auch wenn ich mich
eben aus den Problemen befreien konnte und zum anderen war meine
Zeit schlechter. Des weiteren war der Kampf schwer abschätzbar.
Zeit also für mich, mal auf die Bretter zu schauen:
Sebastian stand recht angenehm mit den weißen Steinen und
schien sorgenfrei zu sein. Einen Gewinn vermochte ich allerdings
auch nicht zu sehen.
Uwe - ach, der war ja gar nicht gefordert.
Gerhard stand zu diesem Zeitpunkt mit den weißen Steinen
am dritten Brett schon ein wenig unklar. Dennoch hatte ich zu
diesem Zeitpunkt nicht das Gefühl, dass er seine Partie verlieren
müsste.
Markus stand aktiv und positionell sicherlich schon gut.
Obgleich ich ein gutes Gefühl für diese Stellung hatte, war
auch hier noch nichts entschieden. Dennoch war hier ein Sieg
als Prognose keinesfalls unrealistisch. Bei Claus begannen sich
Probleme anzudeuten.
Bei Kristin war trotz des Minusbauern keine Gefahr, wegen
der ungleichfarbigen Läufer. Susanne stand unter Druck, aber
auch hier musste erst einmal ein Hebel gefunden werden.
Ob der schlechteren Zeit wegen, des Glücksgefühls dem Angriff
entwischt zu sein oder die Aussicht mit einer frühen Führung
zumindest ein 4:4 anzustreben nun entscheidend für die Annahme
des Remisangebotes war - ich weiß es nicht, aber ich tat es.
Nach 1:10 Stunden also 1,5:0,5 für uns.
Dann kippten gleich drei Stellungen besorgniserregend.
Bei Claus wurde der König freigelegt und - was noch entscheidender
war, auch die Diagonale g8-a2. Bei der Konstellation Kg8, Df7
und gegnerischer (gedeckter) Läufer auf c4 war der Materialvorteil
plötzlich gewichtig zugunsten des Mannschaftsführers der Schwarz-Weißen.
Logische Konsequenz: Der Ausgleich zum 1,5:1,5.
Gerhard musste zunächst eine Qualität geben und hatte dann
ebenfalls auf einer Diagonale schweres Geschütz gegen sich auffahren
lassen. Auch hier dauerte die Gegenwehr nicht mehr zu lange.
In dieser Situation bekam Sebastian ein Remisangebot. Ich
bat ihn, noch mit der Entscheidung zu warten. Allerdings konnte
ich auch nicht erkennen, wie man aus der Partie einen ganzen
Zähler realisieren hätte können.
Kristin, die inzwischen in einer Stellung angelangt war,
in der das Remis mehr als das wahrscheinlichste Ergebnis als
alles andere war, machte das Unmögliche dann doch möglich -
leider zu ihrem Nachteil. Ein Königszug auf's falsche Feld und
der Mehrbauer zieht mit Schach nach vorne und zugleich kann
der Läufer sich gegen den Turm tauschen. Sehr ärgerlich, aber
so etwas passiert eben und genau dann, wenn man es nicht braucht.
Susanne war ja bereits unter Druck und verschärfte diesen
selbst durch einen mutigen und offensiven Bauernzug. Nach g7-g5
nickte ich Sebastian zu, dass er das Remis annehmen könne -
ich sah (außer bei Markus) nichts Zählbares mehr.
Markus hatte inzwischen einen fulminanten Angriff auf's Brett
gezaubert. Zuerst gewann er einen Bauern, dann brach er den
Königsflügel auf und schickte den gegnerischen König auf Wanderschaft.
Zu guter Letzt gewann er Turm gegen Dame und drohte einen Springer
obendrein zu gewinnen - zu viel für seinen Gegner, der dann
aufgab.
Wenig später gab Susanne ihre Partie auf. Das Ende habe ich
nicht mehr gesehen, aber es war scheinbar recht kurzweilig.
Es bleibt dabei - der Kampf gegen den Abstieg wird in den
letzten Runden geschlagen. In der nächsten Runde zu Hause gegen
Blankenese bestehen erstmals reale Chancen auf Mannschaftspunkte.
Sollte uns dort ein Sieg gelingen, haben wir alle Möglichkeiten.
Und bei drei (durchaus möglichen) Siegen ist selbst unsere schlechte
Brettpunktausbeute kein Hindernis mehr. Aber dazu müssen wir
in der nächsten Runde etwas machen!
(Stephan Barz, 22.03.2013)
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