Merkwürdiger Saisonabschluss
Zu siebt traten wir zu Hause gegen die vierte Mannschaft
vom SKJE an. Nach drei Absagen hatte ich von Bodo und Andreas
zwei Ersatzspieler gewinnen können. Aufgrund des parallelen
Aufstiegsspiel der Dritten konnte ich von dort keinen verpflichten.
Für uns war das letzte Spiel praktisch bedeutungslos – für
SKJE ging es um den Klassenerhalt.
Bodo hatte gegen seinen nominell stärkeren
Gegner keine Probleme. Sein Remis Angebot gab er in deutlich
besser Stellung mit Springerpaar gegen einen Turm.
Andreas gewann im Mittelspiel Material.
Kurz vorher konnte sein Gegner noch ausgleichen, dann wurde
sein Angriffsspringer eingefangen. Ausgleich
Lasse kam in eine passive Stellung und
einigte sich auf Remis. Zwischenzeitlich hörte ich, dass
SKJE mit einem Mannschaftspunkt zufrieden gewesen wäre.
Irgendwie war meine Motivation größer, nächstes Jahr gegen
Fischbek zu spielen als gegen SKJE, obwohl beide Mannschaft
sehr sympathisch sind.
Holger profitierte von einer Ungenauigkeit
seines Gegners, der besser einen zweiten Mehrbauern nehmen
sollte. Tat er nicht. Holger konnte dann durch leichtes
Spiel Remis halten.
Gegen den DWZ-stärksten Gegner hatte Björn
seinen stärksten Moment, als seine Uhr nach dem 40.Zug noch
drei Sekunden zeigte. Die Partie plätscherte ohne Spannung
der Zeitkontrolle zu.
Bei meinem Nachbrett sah alles ziemlich langweilig aus.
Beide Parteien tauschten fleißig ab und man landete in ein
Turmendspiel mit gleicher Bauernanzahl auf beiden Flügel.
Remis dachte ich. Als ich jetzt beim Schreiben des Berichtes
noch einmal auf die Analyse schaute, war im 37.Zug ein langer
Banken zugunsten von Thomas sichtbar. Thomas
hätte folgende Stellung zwingend erreichen können. Bauernendspiele
können auch gewonnen sein.
Willner,Thomas (1843) - Kroepsch,Malte (1643)
GER - chT HH Bezirksliga A Hamburg (9.2), 15.06.2018 - Variante
Nun hing es beim Spielstand von 3½-3½ an meiner Partie.
Ich kam mit deutlichen Stellungsvorteil aus der Eröffnung.
Ich konnte aber kein Material abgreifen. In folgender Stellung
hatte ich die erste Gewinnmöglichkeit.
Herlan,
Klaus-Jürgen (1922) - Stuhlmann, Alexander (1831)
GER - chT HH Bezirksliga A Hamburg (9.2), 15.06.2018
Mit 27.Ta4! hätte ich die schlechte Stellung des Springers
ausnutzen können. Dieser kann nicht ziehen. Der Plan wäre
mit dem d- und c-Bauern vorzurücken. Stattdessen schaltete
ich vor der Zeitkontrolle den Schummelmodus ein, anstatt
die Partie auf dem Brett zu gewinnen. In einer Remisstellung
wollte mein Gegner das Remis erzwingen und stellte Material
und den Mannschaftskampf ein.
Ein merkwürdiger Mannschaftskampf ging zu Ende. Zwischenzeitlich
sah es nach einem 4:4 mit sechs Remis Partien aus. An keinem
Brett brannte es richtig. Es sah eher nach positionellem
Alt-Herrenschach aus. Aber auch damit kann man einen Mannschaftskampf
gewinnen. Mit 9:9 Punkten reichte es zu einem Mittelfeldplatz.
(KJ/03.07.)
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