Bericht Schachfreunde - SKM 1
Nach dem Heimsieg gegen Königsspringer in der 7. Runde ging
es in Runde 8 zu den Schachfreunden mit der theoretischen Möglichkeit,
bereits vorzeitig den Klassenerhalt zu sichern. Gegen den erwartet
starken Gegner wurde daraus jedoch nichts:
Ich könnte mich in der Eröffnung nicht mehr an etliche
scharfe Varianten erinnern. Entsprechend verbrauchte ich bereits
zu Beginn viel Zeit und traf auch nicht immer die besten Entscheidungen.
Daraus folgten schließlich eine Niederlage sowie die Tatsache,
dass ich bis zu diesem Zeitpunkt absolut nichts von den anderen
Partien mitbekommen habe. Insofern bitte ich jetzt schon eventuelle
Ungenauigkeiten in meinem Bericht zu entschuldigen.
Jan Hendrik hatte seine Partie bereits vor mir beendet.
Nach eigener Aussage hatte er einen unklaren Angriff vom Zaun
gebrochen, der letztlich zu unserem einzigen Sieg in diesem
Mannschaftskampf führte. Es war bereits Jan Hendriks dritter
Sieg in Folge, Gratulation dazu! (Nächstes Jahr darfst du wieder
an Brett 4 spielen... ;-))
Auch Michael hatte seine Partie vor mir beendet, leider
mit einer Niederlage. Dabei hatte ein Phantomzug die Entscheidung
gebracht: ein Zug, den er meinte ausgeführt zu haben, aber in
Wirklichkeit noch gar nicht ausgeführt hatte. Offensichtlich
wäre es ein wichtiger Zug gewesen.
Als ich nach meiner Partie die Stellung von Matthias
betrachtete, sah ich ein Endspiel, in dem er einen Mehrbauern
und einen Läufer gegen einen Springer hatte, allerdings wirkten
die gegnerischen Figuren inkl. des Königs deutlich aktiver,
sodass die Punkteteilung das logische Ergebnis war. Interessant
waren auch die ersten Züge der Partie: 1. f4 d5, 2.Sf3 Lg4,
3. Se5 Lc8!? – eine am Brett gefundene Neuerung.
Holger stand recht passiv mit den meisten Figuren
auf den ersten beiden Reihen, wobei der Gegner die einzige offene
Linie mit seiner Dame beherrschte. So musste Holger schließlich
eine Niederlage quittieren.
Jens hatte eine interessante und hochkomplizierte
Stellung, die auch lange nach Partieende noch kontrovers analysiert
wurde. Leider war hier wohl auch Zeitnot ein entscheidender
Faktor, sodass Jens trotz durchaus aussichtsreicher Möglichkeiten
eine Fesselung nicht mehr abschütteln konnte und eine Figur
verlor.
Als ich zum ersten Mal auf Jeronimos Stellung blickte,
hatte er einen Bauern weniger, und der Gegner stand sehr aktiv.
Leider fiel der Gegner auch nicht auf eine versteckte Mattidee
herein, sodass schließlich ein Endspiel entstand, in dem der
Gegner nicht nur einen Mehrbauern hatte, sondern auch einen
Springer, der Jeronimos Läufer lehrbuchartig überlegen war und
schließlich durch eine gefräßige Gabeldrohung gegen den überforderten
Läufer die Aufgabe erzwang.
Tobi kämpfte diesmal mit Abstand am längsten. Im Mittelspiel
hatte er seinen Raumvorteil nicht verwerten können und dann
die Abwicklung ins Endspiel zugelassen, in dem die gegnerischen
Figuren in den offenen Raum eindringen konnten. Allerdings verteidigte
Tobi sich sehr zäh und hielt schließlich das Remis.
Insgesamt also ein leistungsgerechtes 2:6. Aber wer
wird schon am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt sichern,
wenn man es auch viel spannender machen kann. In zwei Wochen
geht es gegen Neumünster und wir brauchen mindestens ein Unentschieden,
um in der Oberliga zu bleiben. (CR/24.04.17)
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