Schon der
zweite Sieg in 2011!
Vor zwei
Runden noch Tabellenletzter, haben wir nun nach dem zweiten
Sieg in Folge bereits drei Mannschaftspunkte Vorsprung auf
die mutmaßlich zwei Abstiegsplätze! Dass wir gegen St. Pauli
II punkten sollten, war mir vor dem Wettkampf klar, denn
gegen unsere beiden nächsten Gegner Union und Königsspringer
war in den letzten Jahren fast nie etwas zu holen und wie
im Vorjahr bis zur letzten Partie um den Klassenerhalt zu
zittern, wollte ich auch nicht schon wieder. Andererseits
hatte sich St. Pauli II mit Unentschieden gegen die Schachfreunde
und St. Pauli I vor dem Wettkampf einigen Respekt (und wohl
auch die Teilnahme an der Landesliga 2011/12) verdient,
so dass wir gewarnt waren.
Gespielt
wurde anders als gegen die erste Mannschaft nicht in den
Gängen der Umkleide am Millerntor, sondern im Schmidt's
Theater; vermutlich eine Verbindung, die noch auf den Ex-Präsidenten
zurückgeht. Eine knappe Woche vor dem Wettkampf entschied
man sich für diesen Umzug, weil die Anhänger der lokalen
Fußballauswahl im heimischen Stadion das Duell gegen den
größeren Nachbarn verfolgen wollten. (Uns hätte es ja nicht
wirklich etwas ausgemacht, trotzdem dort zu spielen, denn
eine gewisse Grundlautstärke beflügelt uns ja eher, wie
der letzte Wettkampf zeigt...) Im Nachhinein stellte sich
heraus, dass diejenigen, die am Millerntor auf die Leinwand
starren wollten, nur in die Röhre guckten, weil ihr Spiel
baden gegangen war, aber da war für uns der Ball schon in
den Brunnen gefallen und der neue Spielort festgelegt.
Als ich morgens
gefragt wurde, wie wir denn gewinnen wollten, entwickelte
ich den Masterplan, dass Tobi und Christoph ihre Weißpartien
gewinnen (die waren zuletzt beide in guter Form), wir nur
am achten Brett verlieren würden (denn der Ersatz von St.
Pauli II ist überdurchschnittlich stark) und den Rest remis
spielen. Erwartungsgemäß war Holger nach eineinhalb Stunden
der Erste, der die Vorgabe umgesetzt hatte. Bei Matze deutete
sich wenig später an, dass ich auch an diesem Brett mit
meiner Einschätzung richtig liegen würde, als er in gedrückter
Stellung eine Figur hergeben musste. Die Siege, die ja ebenfalls
zum Plan gehörten, waren dagegen weniger deutlich abzusehen;
am ehesten zeichnete sich bei Tobi und mir ein gewisser
Vorteil ab. Bevor ich an meinem eigenen Brett erst den Vorteil
vergab und dann in die übliche Zeitnot abtauchte, gab ich
also noch allen, die mich fragten (Tobi und Jens) mit, dass
sie möglichst nicht remis spielen sollten. Nach der Zeitkontrolle
schaute ich über die mittlerweile weitgehend verwaisten
Bretter meiner Mitspieler und stellte fest, dass Rainer,
Jens, Jan Hendrik und Tobi die Punkte geteilt hatten, während
am achten Brett allein Matzes König in der Mitte des Brettes
stand. Ich hatte zwar noch mitbekommen, dass Matze für die
Figur ein paar Bauern einsammeln konnte, aber wie er die
Partie gewinnen konnte, weiß ich trotzdem nicht. Mit diesem
überraschenden Sieg war der Wettkampf praktisch entschieden,
weil Christoph und ich uns in deutlich besseren Endspielen
befanden. Während ich noch überlegte, ob wir zwei Remisen
anbieten sollten, um den Mannschaftssieg zu sichern, setzte
Christoph zu einem Mattangriff an, den der Gegner nur mit
allzu großen materiellen Zugeständnissen parieren konnte.
Christoph baute damit seine Saisonbilanz auf 4,5 aus 5 aus!
Mit 4,5 Punkten im Rücken konnte ich dann natürlich beruhigt
weiter spielen und mein eigenes Turmendspiel kurz vor der
abschließenden Zeitkontrolle ebenfalls zum Sieg führen.
Ein paar Anmerkungen noch für die Freunde der Statistik:
Das 5,5:2,5 war der höchste Sieg unserer ersten Mannschaft
seit dem 16.10.2008 (damals gewannen wir mit dem gleichen
Ergebnis gegen den SKJE). Einen Wettkampf ohne Partieverlust
hatten wir zuletzt am 4.11.2007 (5:3 gegen HSK IV). Holger
hat nun seit genau neun Spielzeiten, also seit der siebten
Runde der HMM 2002, ohne Pause unser Spitzenbrett besetzt
(und in diesen 81 Partien wahrscheinlich ungefähr so viele
Züge gemacht, wie ich in einer Saison ;-)
(Jeronimo Hawellek, 08.02.2011)
|
Ergebnis:
|
FC St Pauli II |
2½-5½ |
SK Marmstorf |
1 |
21 |
Hedayat-Nassab, Djamschid |
2129 |
½:½ |
Hebbinghaus, Holger |
2254 |
1 |
2 |
22 |
Kluth, Carsten |
2154 |
0:1 |
Hawellek, Jeronimo |
2305 |
2 |
3 |
23 |
Bathke, Jörg |
2111 |
½:½ |
Müller, Tobias |
2064 |
3 |
4 |
24 |
Wennmann, Thorsten |
2102 |
½:½ |
Müller, Jan Hendrik |
2108 |
4 |
5 |
26 |
Martin-Sommerfeldt, Luis |
2039 |
0:1 |
Rammé, Christoph |
2052 |
5 |
6 |
27 |
Ziller, Christian |
2114 |
½:½ |
Diekmann, Jens |
2076 |
7 |
7 |
28 |
Kessler, Bernd |
2079 |
½:½ |
Schmidt-Brauns, Rainer |
1989 |
8 |
8 |
30 |
Schütze,Wolf-Thomas |
ohne |
0:1 |
Peschke, Matthias |
2002 |
11 |
|