Auftaktsieg für die Vierte bei Union Eimsbüttel 5
Was auf dem Papier als leichte Aufgabe erschien, wurde
bereits bei unserer Aufstellung auf eine harte Probe gestellt.
Gleich drei Absagen an den oberen Brettern schwächten unser
Team. Ohne Sebastian, Lutz und Claus (dem an dieser Stelle
die besten Genesungswünsche gelten), aber dafür mit Bernd
und Ernst-August mussten wir trotz aller Bemühungen ein
Brett frei lassen. Somit lagen wir nach einer Stunde durch
eine kampflose Niederlage am ersten Brett mit 0:1 zurück.
Den Ausgleich konnte Bernd herbeiführen und das recht
schnell. Nach knapp über zwei Stunden Spielzeit zeigte Bernd
der jungen Dame gegenüber, dass man einfach nur Bauern einsammeln
muss und am Ende dann auch noch eine Figur mitnimmt, um
eine Schachpartie zu gewinnen. Bernd spielte von Beginn
auf frei und offensiv auf und verdiente sich seinen Punkt,
wobei ihm allerdings auch Unterstützung zu Teil kam.
Mein Gegner wählte eine offensive Caro-Kann Variante
mit Weiß und sah sich erstmals im achten Zug mit Problemen
konfrontiert. Diese kosteten ihm bis zum 12. Zug zwei Bauern.
Danach hielt er es nicht für nötig seine Dame von der Bewachung
der permanenten Mattdrohung durch eine andere Figur zu entlasten,
was zur Folge hatte, dass ich im 19. Zug eine Figur nehmen
konnte, die die Dame wegen des Matts nicht wieder nehmen
konnte. Wir waren in Führung gegangen.
Da es an den anderen Brettern gut aussah, beschlossen
Bernd und ich ein Guinness in der nahe liegenden Kneipe
zu verhaften. Uns beiden schmeckte es nach so schnellen
Siegen noch besser als ohnehin schon. Nach einer halben
Stunde gesellte sich Ernst-August zu uns und berichtete,
dass er gewonnen hatte. Dies war bereits absehbar, da Ernst-August
beherzt nach vorne spielte und frühzeitig Druck aufbaute.
Da Ernst-August von einem 4:1 sprach, zählten wir noch
einmal durch: Also wir drei und wer noch? Gerhard war ein
weiterer Sieger. Er spielte am Königsflügel alle Bauern
mutig voran und sah sich zwischenzeitlich einem kleinen
Aufmarsch am Damenflügel gegenüber, der aber eher harmlos
war. Gerhards Offensive hingegen brachte den Erfolg, der
uns bereits den ersten Mannschaftspunkt sicherte.
Dann verlor Kristin. Für mich ein wenig überraschend,
da sie lange Zeit ausgeglichen stand und ich insgeheim mit
einem Remis rechnete. Ein schwacher Zug leitete jedoch die
Wende ein und dann ging es mit der Partie nieder. Schade.
Uwe konnte dann gewinnen und den zweiten Mannschaftspunkt
sichern. Bereits mit einem Bauern im Mehrbesitz, fand Uwe
am Ende das verkappte Turmopfer, dass eine Figur gewann.
Von der Partieanlage eröffnete Uwe zunächst ruhig und formierte
seine Figuren eher in den hinteren Reihen. Im Laufe des
Spiels zog er dann ins Gefecht und konnte entscheidend in
die Reihen seines Gegenübers eindringen.
In Sabines Partie wechselten Licht und Schatten. Manchmal
hatte ich den Eindruck sie stand besser (auch mit einem
Bauern plus in schwieriger Stellung), dann dachte ich schon,
dass sie die Partie ggf. noch verlieren könnte. Am Ende
fand sie die richtige Antwort auf die Drohung und in einem
Damenendspiel mit noch jeweils zwei Bauern auf jeder Seite
bei schlechterer Zeit in der Verlängerung, ist das Remis
okay.
Ein deutlicher Sieg, der aber nicht täuschen sollte.
Union ist nach DWZ-Schnitt die zweitschlechteste Mannschaft
in der Liga. Dennoch kann man mit fünf Gewinnpartien aus
sieben Spielen sehr zufrieden sein.
Im nächsten Kampf gegen HSK 20 wird es schwerer werden,
aber dafür werden wir zum einen komplett sein und zum anderen
auf unsere Bretter 1 und 3 zurückgreifen können. Dies und
der souveräne Auftaktsieg sollten uns für den nächsten Kampf
zuversichtlich machen.
Stephan Barz (11.01.2008)
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