Auftaktniederlage auch für die Zweite
Mit 3,5-4,5 verlor unsere Zweite ihr Auftaktmatch
bei den erwartet starken und in Bestbesetzung spielenden Langenhorner
Schachfreunden.
Dabei ließen schon die Vorzeichen nichts Gutes
für den Mannschaftskampf erwarten. Ein Team von zwei talentierten
Nachwuchs-Verfahrenstechnikern (Thomas, aufgepasst!) wählte
zunächst am Flughafen die falsche Abzweigung, um sich dann erst
in einem Wirrwarr von Einbahnstraßen und Sackgassen und schließlich
zu Fuß in einem stockdunklen Park zu verirren. Die Folge: Sebastian,
Jan Hendrik und der frisch gebackene Mannschaftsführer trafen
mit über einer halben Stunde Verspätung im Spiellokal ein. Anders
als bei meiner letzten Panne ähnlicher Art - die Eingeweihten
werden sich erinnern - wurde uns diesmal jedoch gestattet, "noch
in den Kampf einzusteigen", sodass weiterhin offen ist, wer
den nächsten Grillabend organisieren muss.
Die überzeugendste Vorstellung des Abends bot
Holger. In seinem gewohnten Angriffsstil fiel er über seinen
Gegner her, der schon nach kurzer Zeit nichts mehr entgegenzusetzen
hatte. Am Nachbarbrett konnte sich wenig später Nils über einen
halben Punkt gegen seinen nominell stärkeren Gegner freuen.
Danach geschah lange Zeit nichts, bis ich schließlich
die Segel streichen musste. Nachdem mein Gegner mich schon im
vierten Zug mit einer Neuerung überrascht hatte, hatte ich Probleme,
Kompensation für den geopferten Bauern nachzuweisen. Dennoch
zeigte sich in der Analyse, dass einiges möglich gewesen wäre,
wenn ich nicht nach einem bösen Fehler im Mittelspiel mit einem
"Undritz-Springer" zu kämpfen gehabt hätte, der nie wieder ein
vernünftiges Feld fand und sich schließlich sogar gegen einen
gegnerischen Freibauern opfern musste.
Kurz darauf fielen Entscheidungen an vier Brettern.
Björn geriet früh in Zeitnot - ab dem 26. Zug finden sich nur
noch Kreuze auf seinem Partieformular. Was in dieser Phase auf
dem Brett passierte, habe ich nicht gesehen, aber offenbar war
es nichts Gutes, denn das letzte Kreuz findet sich bereits beim
32. Zug. Jörg erwartete lange Zeit nur ein Remis, profitierte
dann aber von einem letzten Fehler seines Gegners und verwertete
seine beiden Mehrbauern. Jan Hendrik konnte sich nach anfänglichen
Schwierigkeiten schließlich befreien und überspielte seinen
Gegner im Endspiel.
Sebastian hatte nach eigener Aussage lange Zeit
eine viel versprechende Stellung, stellte dann jedoch einen
Bauern ein, der allerdings nur den Auftakt zu weiteren Materialverlusten
darstellte. Schade, denn diese Fehler passierten ihm in der
Zeitnotphase, zu der es ohne unsere Verspätung möglicherweise
nie gekommen wäre.
Beim Stand von 3,5-3,5 kam nun alles auf die
Partie von Ralf an, der mit Schwarz gegen den mit Abstand
stärksten Langenhorner antreten musste und bereits früh unter
Druck geraten war. Zum Schluss verteidigte er zäh ein Turmendspiel
mit einem Läufer weniger in der Hoffnung, den letzten verbliebenen
Bauern des Gegners abtauschen zu können. Obwohl beiden Spielern
nur noch wenig Bedenkzeit blieb, behielt der Gegner die Nerven,
und so stand nach knapp fünf Stunden unsere Niederlage fest.
|